Zuerst sollten wir versuchen, zu verstehen was Liebe im allgemeinen ist.
Nach meinem Verständnis ist Liebe zum einen ein Gefühl und gleichzeitig eine sehr starke Energie. Wir können andere Menschen lieben, wir können uns selbst lieben, wir können ein Hobby lieben oder auch materielle Werte lieben. Die Stärke dieser Energie können wir messen. So wie wir Entfernungen in m und km messen können oder Gewicht in g und kg, so können wir die Energie der Liebe in Zeit messen. Um so wichtiger uns jemand oder etwas ist, um so mehr lieben wir denjenigen oder dasjenige und um so mehr wir denjenigen oder dasjenige lieben, um so mehr Zeit verbringen wir mit demjenigen oder dasjenige. Zeit ist der Maßstab, womit wir die Energie der Liebe messen können.
Wir lieben unser physisches Ich. Das kann unser Körper sein, es kann unser Besitz sein, es kann unsere Rolle in unserem Job sein. Prinzipiell beinhaltet Selbstverliebtheit alles, was mit der Liebe zur materiellen Welt zu tun hat. Narzissmus wird im allgemeinen als schlecht und krankhaft dargestellt. Wir sollten es aus der anderen Perspektive betrachten. Seinen Körper, seinen Besitz, seine Fähigkeiten zu lieben ist definitiv nicht schlecht sondern sogar wünschenswert und positiv.
Narzissmus wird erst krankhaft, wenn aus dem natürlichen Wunsch nach Anerkennung es zur Sucht nach Anerkennung kommt. Wir nennen dies narzisstische Persönlichkeitsstörung. Das Krankheitsbild ist nicht der Narzissmus, die Selbstverliebtheit sondern die Sucht. Von Paracelsus wissen wir, die Dosis macht das Gift.
Diese setzt voraus, dass wir Liebe abgeben, es ist somit das Gegenteil von Selbstliebe oder Selbstverliebtheit. Wir geben unsere Energie ab aber diese Energie geht nicht verloren sondern wir gehen in Resonanz mit dem außen und die Energie wird umgewandelt in Selbstliebe. Wir bekommen Energie in Form von Dankbarkeit, Anerkennung, Wertschätzung zurück und wir fühlen uns dadurch geliebt. Es ist vor allem für alle, die Probleme haben, sich selbst zu lieben eine sehr effektive und sinnvolle Methode. Man geht mit dem anderen in Resonanz und schwingt in der Dankbarkeit oder Wertschätzung mit, somit kommt man selbst in den Genuss, sich geliebt zu fühlen.
Ähnlich wie beim Narzissmus verhält es sich übrigens auch mit der Empathie. Empathie ist positiv und wünschenswert. Erst wenn Empathie zur Sucht wird, dann wird es krankhaft. Wir nennen diese Krankheit Pathologischen Altruismus oder besser bekannt als Helfersyndrom.
Der Begriff Philosophie kommt vom griechischen und bedeutet soviel wie Liebe zur Weisheit.
Philo kann man übersetzen mit "Liebe" oder mit "etwas oder jemanden zugetan sein", was wiederum bedeutet, jemand oder etwas zu lieben..
Sophie kommt vom griechischen Sofia und bedeutet Weisheit.
Wir lieben uns somit nicht als physischen Mensch sondern als geistiges Wesen. Wir lieben unser Wissen und vor allem unsere logische Intelligenz. Diese wiederum ist erforderlich, wenn wir etwas erschaffen wollen. Wir lieben uns als Schöpfer unseres Selbst. Auch Philosophie kann krankhaft werden, wenn man süchtig danach ist, immer mehr zu wissen und verstehen. Ich kenne allerdings keinen Begriff dafür aber ich kenne die Folgen. Krankhafte Sucht nach Philosophie führt zur Isolation von der materiellen Außenwelt.
In den folgenden Kategorien versuche ich jeweils die positive Seite der verschiedenen Arten von Liebe darzustellen. Ich betrachte es aber immer auch von der anderen Perspektive und durchleuchte die dunklen Seiten.
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